FNG-Dialog: Schweizer Sonderweg? Der Impact der EU Sustainable Finance-Regulierung auf die Schweiz

Das FNG bedankt sich herzlichst bei den hochrangigen Panelist:innen und Teilnehmer:innen des vergangenen FNG-Dialogs Schweiz. Mit den zwei Moderator:innen Dr. Inge Schumacher-Hummel und Patrick Wirth war der Austausch ein voller Erfolg. Unsere Disskusionsteilnehmer:innen Prof. Timo Busch, Victor van Hoorn, Frédéric Pittet und Dr. Jan Amrit Poser bieteten aufschlussreiche Beiträge und neue Perspektiven für den Schweizer Finanzmarkt und welche Auswirkung die EU Sustainable Finance Agenda auf die Schweizer Regulatorik und den Schweizer Nachhaltigen Anlagemarkt im Spannungsfeld zwischen EU-Regulierung und nationalen Rahmenbedingungen zu Standards und Transparenz wirklich hat. Der Dialog bestand insgesamt aus 4 anregenden Themenböcken.  

Im ersten Themenblock wurden grundlegende Fragen geklärt. Dazu zählten die Auswirkungen des EU Aktionsplans auf Finanzmarktteilnehmer: innen, Nachhaltiges Investieren im Schweizer Finanzmarkt und der Bedarf für Anpassungen im Schweizer Finanzmarktrecht aufgrund der aktuellen regulatorischen EU-Rahmenwerke. Auch die Frage, ob die Schweiz als regulatorischer Vorreiter oder als „smart Follower“ zum global führenden Sustainable Finance-Finanzplatz und Dienstleister werden will, wurde lebhaft nachgegangen. 

Im zweiten Themenblock wurde darüber gesprochen ob auch andere Modelle bzw. Herangehensweisen unter Selbstregulierung in der Schweiz eine Rolle spielen. Auch die Relevanz der EU Taxonomie für die Schweiz bzw. die Schaffung einer eigenen Taxonomie nach Bedarf und auf Basis der Selbstregierung wurde erläutert.   

Darauffolgend im dritten Themenblock ging es um Maßnahmen gegen Greenwashing. Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) hat Anfang des Jahres im Rahmen einer öffentlichen Konsultation um Feedback zum Anpassungsbedarf im Finanzmarktrecht aufgerufen. Das FNG hat dazu auch Stellung genommen. Mit einer Schlussfolgerung des SIF nach der öffentlichen Befragung zum konkreten Anpassungsbedarf wird in Kürze gerechnet und die Panelist:innen wurden nach ihren eigenen Erwartungen befragt. Ebenso wurden Fragen rund um das FNG-Siegel und dessen Relevanz diskutiert und ob andere unabhängige Labels im Einhergehen mit der Sustainable Financial Disclosure Regulation (SFDR) noch oder gerade jetzt sinnvoll sind, um Greenwashing zu verhindern. Die entscheidende Frage war, ob es bessere bzw. welche anderen regulatorischen Maßnahmen es gibt, um Greenwashing zu verhindern. 

Abschließend im letzten Themenblock handelte es sich um Finanzberatung von Schweizer und EU-Kunden für Schweizer Finanzmarktakteure, MiFID II und Impact Investing, insbesondere mit einem kritischen Blick auf den regulatorischen Rahmen der EU Sustainable Finance Agenda und inwieweit diese derzeit Investoren tatsächlich dazu befähigt Investitionen mit spürbaren Beiträgen in der Realwirtschaft zu erzielen.