Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. zum Koalitionsvertrag

Wir begrüßen die Absicht der Koalition aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP Deutschland zu einem führenden Sustainable Finance-Standort auszubauen.

"Mehr Fortschritt wagen" bedeutet für uns:
 
Die neue Bundesregierung sollte die Sustainable Finance-Strategie nicht nur implementieren, sondern eine konkretere Strategie in Anlehnung an die Empfehlungen aus dem Abschlussbericht des Sustainable-Finance-Beirats vorlegen. Wichtig dabei ist eine breite Bildungsoffensive mit der Definition von ESG-Qualifikations- und Kompetenzanforderungen für Management und Beratung sowie die Unterstützung der Forschung. Das FNG bietet hierfür vielfältige Konzepte und Beiträge für den Wissensaufbau und die Wissensvermittlung im Bereich Nachhaltige Geldanlagen. Die Fortführung des Beirats bewerten wir als sehr positiv. Das FNG repräsentiert über 220 Mitglieder und setzt sich als Pionier seit 20 Jahren für mehr Transparenz, Qualität und Wachstum Nachhaltiger Geldanlagen ein. Einen Beirat unterstützen wir auch in Zukunft gerne mit unserer Expertise.
 
Ein weiteres Ergebnis der Koalitionsverhandlungen ist die Aktivierung von privatem Kapital für Transformationsprojekte und die Erhöhung von privaten und öffentlichen Zukunftsinvestitionen. Dafür ist Nachhaltigkeit ein wesentliches Qualitätsmerkmal und weiterhin von zentraler Bedeutung. Als Initiator und Herausgeber des FNG-Siegels für nachhaltige Investmentfonds kann das FNG auch hier durch etabliertes Branchenwissen unterstützen und bietet zusätzliche Instrumente wie den Transparenz Kodex und die FNG-Nachhaltigkeitsprofile, um Qualität zu sichern und Standards zu setzen.
 
Auf europäischer Ebene schätzen wir die Bemühungen um einen einheitlichen Transparenzstandard für Nachhaltigkeitsinformationen für Unternehmen. Hier fordern wir allerdings die Einhaltung der verabschiedeten Zeitpläne ein, um Verlässlich- und Verbindlichkeit im Finanzmarkt zu schaffen. Zusätzlich fordern wir ein klares Bekenntnis gegen die Klassifizierung von Atomenergie und Erdgas als nachhaltige Wirtschaftsaktivität, welches im Koalitionsvertrag nicht konkret vereinbart wurde – das gehört für uns zu angemessenen Rahmenbedingungen für nachhaltige Finanzprodukte.
 
Nur dann kann die Politik der neuen Bundesregierung zu mehr Fortschritt im Bereich Sustainable Finance führen.

- Volker Weber, Vorstandsvorsitzender